Die asiatische Heiltradition beschreibt seit über 4000 Jahren die Chakren als die Energiezentren und Verbindungen unseres physischen Körpers mit der feinstofflichen Welt der Schwingungen.
Der Begriff Chakra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Rad des Lichtes.1 Die Bezeichnung beruht auf der Vorstellung, dass Energie durch die Chakren wie durch einen Strudel in den Körper eindringen kann. Sie speisen die Aura, den Energiekörper des Menschen. In energetischen Heilsitzungen wird der Zustand eines Chakras häufig durch Pendel, Tensoren, Visualisierung oder auch durch Hineinspüren mit der Hand überprüft. Die Reinigung und Aktivierung von Chakren erfolgt, in Übereinstimmung mit der bildlichen Vorstellung des Rades bzw. Strudels, in Form kreisender Bewegungen.
Die folgende Abbildung bietet einen Überblick über die sieben Hauptchakren samt der zugehörigen Qualitäten.
Die sieben Hauptchakren sind durch feinstoffliche Energieleitbahnen miteinander verbunden. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) werden diese als Meridiane bezeichnet, in denen die Lebensenergie, das Qi (sprich: Chi) fließt.2 Analog werden sie im Yoga und Tantra als Nadi beschrieben, die uns mit Prana, der Lebensenergie, versorgen.3
Ist eines der Chakren gestaut oder erschöpft, über- oder unteraktiv oder enthält nicht die richtige Art und Menge an Energie, impliziert dies eine mehr oder weniger schwere Störung, die sich auch als körperliche Erkrankung manifestieren kann. Dies beeinflusst den Energiefluss des gesamten Körpers und wirkt sich auf die Aura des Menschen aus. Er wirkt feinstofflich betrachtet nicht mehr „rund“, in manchen Fällen so sehr, dass dies auch physisch offensichtlich erkennbar wird, beispielsweise durch die Körperhaltung, den Blick, Zustand der Haut oder Klang der Stimme. Hier setzt die Prana-Heilung an. Sie zielt auf die Reinigung, Energetisierung und Harmonisierung der Chakren.
Resonanz
Ein bewusst wahrnehmendes Gegenüber spürt dieses energetische Ungleichgewicht, sehr feinfühlige Menschen sogar bis hin zum Mitempfinden des Schmerzes des anderen. Ist es Dir vielleicht auch schon so ergangen, dass Du jemandem begegnet bist und wie aus heiterem Himmel beispielsweise einen Druck im Bauch, Kloß im Hals oder eine tiefe Traurigkeit gespürt hast? Nicht immer sind solche Energien „hausgemacht“, sie können übertragen werden und sich gegenseitig beeinflussen, wenn wir mit einem anderen Menschen in Resonanz gehen.
Resonanz wirkt umgekehrt auch im Positiven: Schwingt die Aura eines Menschen besonders hoch, so nehmen wir diesen auch als positiv ausstrahlend, möglicherweise gar als erleuchtet wahr, lassen uns von ihm begeistern und erfreuen. Redewendungen wie „der Mensch hat eine gute (oder positive, starke) Ausstrahlung“ oder „er ist im flow“ (gemeint ist durchaus, wenn auch meist unbewusst, der intakte Energiefluss) haben in unsere Alltagssprache Einzug gehalten und zeugen von der intuitiven Akzeptanz des Zusammenhangs.
Manchmal sind Tiere gute Indikatoren für die Qualität solcher Energien, weil sie naturgemäß nicht allzu sehr mit ihrem Verstand beschäftigt sind. Als ich anlässlich eines Konfliktes in der Schule ein Mädchen und ihre Mutter zu Hause besuchte, setzen wir uns zusammen im Garten auf eine Bank, um miteinander zu sprechen. Die alte Hündin der Familie kam alsbald zu mir und legte ihren Kopf auf meinen Oberschenkel. Ich sah in die erstaunten Gesichter der Mutter und ihrer Tochter: „So etwas macht sie sonst nie bei Fremden!“.
Resonanz kann in ihrer Konsequenz anziehend aber auch abstoßend, beflügelnd oder deprimierend wirken. Sie kann Freude und Lust, oder, wenn die Energie den Schmerzkörper triggert, Neid und Missgunst auslösen. Resonanz kann somit in ihrer Wirkung die Grenze zwischen dem Ich und dem Du aufheben, aber auch massive Mauern zwischen Menschen errichten.
Das Prinzip der Resonanz wird aus den Kosmischen Gesetzen der Analogie und der Schwingung abgeleitet. Es besagt: „Gleiches zieht Gleiches an und wird durch Gleiches verstärkt. Ungleiches stößt einander ab.“4 Konkreter bedeutet das: Negativität zieht Negatives an, Positivität zieht Positives an, Leid zieht Leid an, Freude zieht Freude an. Angst zieht Angst an, Liebe zieht Liebe an, und auch Angst stößt Liebe ab, Liebe stößt Angst ab.
Das Gesetz der Resonanz anwenden
Robert Betz konkretisiert das Resonanzprinzip praktisch-anschaulich in Form der Spiegelgesetze und betont: „Mit unseren Gedanken erschaffen wir Realität“.5 Er bezieht sich dabei auf ein weiteres kosmisches Gesetz, nämlich das Prinzip der Analogie: Wie oben – so unten, wie innen – so außen, wie im Großen – so im Kleinen. Das bedeutet: So, wie wir innerlich fühlen und denken, erleben wir auch unsere Umgebung. Umgekehrt ist die Außenwelt der Spiegel unserer inneren Befindlichkeiten. Somit können wir das Große im Kleinen erkennen, und das Kleine im Großen. Und wenn wir uns verändern, wird sich auch alles um uns herum verändern.6
Byron Katie kehrt die Perspektive um und beschreibt aufgrund der Erfahrung eines zehnjährigen Leidensprozesses, welchen Einfluss unsere Gedanken auf Gesundheit und Wohlbefinden haben: Wie wir denken, so fühlen wir uns. Sie entlarvt Enttäuschungen, Konflikte, Mangelzustände, Unglück und Opferdasein als die schädlichen Konsequenzen des Ego und seiner Muster. Auf der Grundlage ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse entwickelte Katie die Methode „The Work“, welche darauf zielt, unwahre, destruktive Gedanken zu entlarven und effektiv umzuprogrammieren.7
Abbildungsnachweis
- Beitragsbild: pikisuperstar / freepik.com
- Chakren © iStock-498458315
- https://de.wikipedia.org/wiki/Chakra [↩]
- vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Meridian_(TCM) [↩]
- vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Nadi_(Yoga) [↩]
- www.wirkendekraft.at/Kosmische_Gesetze/ [↩]
- Robert Betz: Erkenne Dich in den Spiegeln deines Lebens! Die Spiegelgesetze verstehen und anwenden lernen, Vortrags-CD, München 2007 [↩]
- vgl. www.wirkendekraft.at/Kosmische_Gesetze/ [↩]
- vgl. Byron Katie: The Work of Byron Katie, Ojai 2013 [↩]