Als ich Anfang der 1990er Jahre meine Frau kennenlernte unternahmen wir eine Tretbootfahrt auf dem Aasee in Münster, wo wir studierten. Wir gerieten in eine lebhafte Diskussion darüber, ob das Leben durch Schicksal oder aber Zufall gesteuert sei. Ich vertrat dabei leidenschaftlich die Position, alles sei Zufall – wohl auch in der vagen Hoffnung, dann den Gang der Dinge kontrollieren zu können, was ja kaum möglich wäre, wenn alles vorherbestimmt wäre.
Damals war ich ein kleiner Macher, ein logikaffiner Rationalist mit technisch-praktischem Interesse und einem großen Bedürfnis danach, Situationen zu steuern und zu kontrollieren, weil ich mich nur so sicher fühlen konnte. Ungewissheiten waren für mich unerträglich, Geduld und Vertrauen waren mir fremd. Mit 16 Jahren liebte ich den Roman Homo faber von Max Frisch. Ich fand mich so sehr in der Figur des Walter Faber wieder, nicht ahnend, dass seine Geschichte auch einen Teil meines eigenen Lebensweges beschreiben würde: Den eines Mannes, dessen Leben aufgrund einer Begegnung aus der für ihn so wichtigen Kontrolle gerät … ein Kontrollverlust, der Türen des Wachstums und der Erkenntnis öffnete. Da war ich 43 Jahre alt, und seitdem betrachte ich das Leben mit anderen Augen, in tiefer Dankbarkeit dafür, dass es ein Drehbuch gibt, das von kluger Hand geschrieben ist, auf der Basis des Seelenplanes und der seelischen Verabredungen für die jeweilige Inkarnation.
Über die individuellen seelischen Pläne und Verabredungen hinaus gibt es jedoch auch übergeordnete Spielregeln, die universell gelten, unabhängig von Raum und Zeit: die sogenannten kosmischen Gesetze (auch geistige Gesetze, hermetische Gesetze oder Schicksalsgesetze genannt). Du kennst sicher Liedzeilen wie “Nichts ist wirklich wichtig, nach der Ebbe kommt die Flut.”, “Wir sind aus Staub und Phantasie” oder “Das Leben ist Veränderung”. Sie sind nichts anderes als Metaphern für einige dieser kosmischen Gesetze, nämlich Polarität, Geistigkeit und Schwingung.
Über die praktische Bedeutung der kosmischen Gesetze schreibt Sven-Oliver Wirth:
„Eine der wesentlichen Erkenntnisse der geistigen Gesetze ist, dass wir für die Umstände um uns herum selbst verantwortlich sind. Darin liegt enorme Macht, denn dies bedeutet auch, dass wir die Umstände um uns herum in Anwendung geistiger Gesetzmäßigkeiten selbst bewusst gestalten können. Jeder der versteht, wie Realität funktioniert, kann sie auch verändern. Man kann das Leben als Spiel auffassen, dessen Spielregeln die geistigen Gesetze sind. Und um es erfolgreich spielen zu können, ist es notwendig, die Spielregeln zu verstehen.
Die geistigen Gesetze wirken unabhängig davon, ob wir an sie glauben oder nicht. Wenn man Steine hochhebt und sie fallen lässt, sind sie auch schon nach unten gefallen, als die Menschheit das Gravitationsgesetz noch nicht kannte. Ebenso wirken die geistigen Gesetze. Und zwar auch dann, wenn wir sie nicht kennen oder sie noch nicht vollumfänglich verstanden haben. Die Geistigen Gesetze beeinflussen unser Leben tagtäglich. Daher ist es enorm hilfreich, sie zu kennen, sich mit ihnen zu beschäftigen und ihre Gesetzmäßigkeiten bewusst für seine Ziele zu nutzen. Die wirklich Mächtigen in unserer Gesellschaft tun dies bereits – und zwar schon seit langer Zeit.“1
Wir Menschen sind wohl die einzige Spezies, die sich auf das Formulieren und Beschließen eigener Gesetze spezialisiert hat – gerade in der aktuellen Zeit wird das überdeutlich spürbar. So, als könnten wir uns über die Natur, das Universum erheben. Ein fataler Irrglaube, der dazu führen wird, dass wir als „Menschheit“ auf klare Grenzen stoßen werden, eines nahen Tages.
Möchtest Du mehr über die kosmischen Gesetze lernen? Lies meinen ausführlichen Artikel darüber. Viel Freude daran!
Namasté!
Thomas
Abbildungsnachweis
- Beitragsbild: Sergei Tokmakov auf Pixabay (lizenzfrei)
- Taiji-Symbol: Klem, Public domain, via Wikimedia Commons
- Polarlicht: v2osk auf Unsplash (lizenzfrei)
- https://www.spiritwissen.de/geistige-gesetze [↩]