Wo Angst ist, ist die Liebe noch nicht.
Robert Betz1
Und wo wirkliche Liebe ist, ist keine Angst mehr.
Seit langer Zeit verzichten wir darauf, fernzusehen. Doch wenn wir Menschen begegnen können wir leicht erahnen, was jeweils gerade über die Bildschirme getrieben wird. Die Ängste grassieren. Waren es zuvor noch die „Inzidenzen“, die wie Aktienkurse kolportiert wurden, wurde 2023 die „C“-Thematik schleichend durch den Krieg in der Ukraine und die vermeintliche Gefahr eines Überfalls Putins auf Deutschland abgelöst.
Oft kann sich ein Perspektivwechsel als heilsam erweisen. Auf dem X-Kanal von Dr. Markus Krall findet sich beispielsweise ein satirischer Beitrag, der Putin eine Ansprache an das deutsche Volk in den Mund legt, in der er begründet, warum er nie in Deutschland einmarschieren werde. Dieser Beitrag nennt die wirklichen Probleme des Landes, in dem wir leben, und von denen die Regierenden durch systemische Panikmache abzulenken versuchen. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber schmunzeln. Aber so ist es gar nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen dem Land den Rücken kehren und ihr Glück anderswo auf der Welt suchen. Emigrant(inn)en im übrigen, die größerenteils der ökonomischen, intellektuellen und/oder spirituellen Elite des Landes angehör(t)en.2
Angesichts aller üblen historischen Erfahrungen ist es erschreckend mit anzusehen, wie effektiv politische Interessen auch heute direkt oder indirekt durchgesetzt werden können, indem Menschen in steter Angst gehalten werden. Insofern ist Angst – nüchtern betrachtet – ein ebenso gewaltiges wie effektives Mittel der Gewinnung, Ausübung und Sicherung von Macht. Ich möchte heute jedoch vielmehr den Blick von der Makroebene der Gesellschaft auf die Mikroebene des einzelnen, von Angst betroffenen Menschen richten.

Menschen sind aus unterschiedlichen Gründen für Angst anfällig, meist wird sie aber durch Impulse von außen ausgelöst, sei es im privaten Umfeld (z. B. die Angst, dass das erstmals allein in den Urlaub fahrende Kind nicht gesund zurückkommt oder ein geliebter Mensch schwer erkrankt) oder vermittelt durch Medien – gerade angesichts der Erfahrungen der Corona-Zeit brauche ich dies wohl nicht näher ausführen. Oft geht es dabei inhaltlich im wahrsten Sinne um Leben oder Tod, oder genauer gesagt, da beide untrennbar miteinander verbunden sind, um den Zeitpunkt und die Art des Todes. Die Todesangst ist wohl die gravierendste aller Ängste, sowohl hinsichtlich ihrer Qualität als auch ihrer Verbreitung.
Grundlage hierfür sind jedoch fast immer prägende, mitunter traumatisierende Erfahrungen in diesem Leben oder in früheren Inkarnationen, die für Angst empfängliche Prägungen, Verhaltensmuster oder Glaubenssätze bewirkt haben. Sie rufen im Falle einer als Gefahr wahrgenommenen Situation Stress hervor, der sich in Körperzuständen und Gefühlen wie Unruhe, Unsicherheit, Verwirrung und Verkrampfung sowie in Denkmustern wie dem „schlechten Gewissen“, Schuldgefühlen, Zweifeln und Pessimismus bis hin zu Fatalismus. Das sympathische Nervensystem kennt auf Angst nur drei Reaktionen: Kämpfen, Flüchten oder Erstarren. Und auf dieser Basis hat jeder Mensch seine eigenen Routinen entwickelt, mit Ängsten umzugehen – ein Umgang allerdings, der nicht geeignet ist, Ängste und die daraus resultierenden Blockaden aufzulösen, da immer nur die Symptome bekämpft, die Ursachen aber nicht an der Wurzel gegriffen werden (können).
Kennst Du einen Menschen, der völlig frei von Ängsten ist? Der so im Vertrauen und in der Liebe ist, dass er nicht empfänglich für verunsichernde oder gar beängstigende Situationen oder Botschaften ist? Immerhin hat es im Zuge der sogenannten „Corona-Pandemie“ Menschen gegeben, die sich nicht von der Politik der Angst haben manipulieren lassen. Dies heißt aber nicht, dass sie nicht in anderen Bereichen erhebliche Ängste durchlitten haben, z. B. vor sozialer Ausgrenzung, Verlust ihrer (grundgesetzlich eigentlich garantierten) Würde und Freiheit, ökonomischem Ruin oder einer Gefährdung und Gesundheit durch staatliche Zwangsmaßnahmen wie z. B. einer Impfpflicht. Ängste sind insofern grundsätzlich etwas recht alltägliches, es kommt vielmehr darauf an, wie wir damit umgehen können.
In meinem Essay Angst – ein schlechter Berater befasse ich mich tiefergehend mit den Gesichtern und individuellen Folgen von Angst. Ich möchte Dich damit auch ermutigen, Dich mit den eigenen Ängsten und den zugrundeliegenden und resultierenden Mustern aktiv auseinanderzusetzen. Denn nur wo keine Angst mehr ist, kann die Liebe sich frei entfalten. Und wo umgekehrt die Liebe – und gemeint ist hier zuallererst die Selbstliebe – sich entfalten darf, werden Ängste überwunden und somit das Leben leichter und freier. Eine schöne Vision, der nachzugehen ich Dich herzlich einladen möchte.
Wenn Du Unterstützung dabei wünschst, kontaktiere mich gerne.
Namasté!
Thomas
Zum Essay Angst – ein schlechter Berater
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Die Welten der Seelen
Abbildungsnachweis:
- Katze in Angst: Foto von Maria Teneva auf Unsplash (lizenzfrei)
- Robert Betz: Erkenne Dich in den Spiegeln Deines Lebens! Die Spiegelgesetze verstehen und anwenden lernen, Vortrags-CD. München 2007 [↩]
- vgl. dazu Die Elite sieht rot, in: Cicero. Magazin für politische Kultur, online unter https://www.cicero.de/wirtschaft/die-elite-sieht-rot/39028, leider ohne Datumsangabe. Für das Jahr 2023 gibt das Statistische Bundesamt gut 265 000 Deutsche an, die das Land verlassen haben – etwa so viele Menschen, wie die Städte Kiel, Aachen oder Gelsenkirchen Einwohner haben. Eine ausführlichere Analyse findest Du auf der Seite der bpb. [↩]